Mittwoch, 23. Juni 2010

Die Grampians (Teil 5)

Da wir nach zwei Tagen die Highlights im Zentrum der Grampians gesehen hatten, ging es am letzten Tag in den wilden Norden.
Wild kann man es wirklich nennen, da es in Richtung Norden keine asphaltierten Straßen mehr gab und ich endlich das Australien zu sehen bekam, wie ich es bisher auf Bildern gesehen habe:









Über diese unbefestigte Straße fuhren wir 35km bis zum nächsten Parkplatz. Da möchte man nicht gerade gern mit dem Auto stecken bleiben... Abenteuer pur und Vorsicht war auch geboten, da ab und zu Kängurus über die Fahrbahn hüpften... Aber so sieht es eben aus, wenn man ein sich wenig ab von den typischen Touristenattraktionen befindet.

Die Wanderungen waren aber nicht zu toppen und wiederum besser als an den Tagen zuvor. Hier ein paar Eindrücke:














Die Wege waren nicht mehr wirklich gesichert und man musste schon ein wenig klettern, um das Ziel zu erreichen:

























Keine Angst, es sieht auf den Fotos schlimmer aus, als es wirklich war. ;-)
































Abschließend unser letzter Aussichtspunkt:

Die Grampians (Teil 4)

Das Fußballspiel Deutschland - Australien

Eigentlich wäre es sehr cool gewesen, das Spiel beim Public Viewing auf dem Federation Square im Zentrum vom Melbourne zu sehen, aber angesichts des letzten langen Wochenendes fiel die Entscheidung zu Gunsten der Grampians aus, was meine Kollegen durchaus bedauerten.
Aber wir waren guter Hoffnung, dass wir das Spiel auch in den Grampians schauen können, einen TV hatte ja unser Zimmer und einen Pub sollte es ja auch irgendwo geben.
Allerdings gestaltete sich alles doch ein wenig schwieriger als vorher gedacht.
Als die Mädels nach dem Kanal suchten, blieb das leider ohne Erfolg. Es schien, als gäbe es keinen Empfang.
Somit gingen wir zum netten alten Herren von der Rezeption und fragten nach einem Pub. Olé... es gab sogar einen, der SBS One (den Sportsender) empfing. Er rief dort an und sie sagten ihm, dass sie nur bis 23Uhr übertragen dürfen. Jetzt denkt ihr bestimmt... ja super das passt doch... Nein, Nada, Niente..... nicht hier in Australien... Das Spiel kam hier erst 4:30Uhr!
Somit versuchte ich mich nochmals, den Sender zu suchen. Dieses Mal auch mit ein wenig mehr Erfolg. Ich bekam den Sender aber nur in sehr schlechter Qualität. Man konnte jeden Spieler insgesamt 10 Mal sehen und ihr könnt euch sicher vorstellen, dass es nicht so einfach ist, ein Fußfallspiel zu vorfolgen, wenn auf dem Platz 220 Spieler herumlaufen... Somit war es ein etwas besserer Radioempfang.










Noch ein Nachtrag: Diese Geschichte wollte ich dann auf Arbeit am Dienstag erzählen. Aber die Australier waren nicht so gut auf das Spiel zu sprechen. Ich wollte gar nicht über das Ergebnis reden, aber als nur das Wort Fußball fiel, wurde ich schon unterbrochen und es hieß nur: "Fußball? War da ein Fußballspiel am Wochenende? Ich kann mich an nichts erinnern!"
Damit war die Diskussion abrupt beendet...

Die Grampians (Teil 3)

An unserem zweiten Tag ging es dann auf große Wanderung. Heute sollte das Auto stehen bleiben und stattdessen wollten wir die Grampians zu Fuß erkunden. Ziel war es den Wonderland Loop zu machen, eine ca. 10km lange Wanderung.
Wir liefen aber keine 300m, schon wurden wir das erste Mal aufgehalten. Eine "kleine Herde" von 10 Kängurus hatte es sich unweit vom Parkplatz bequem gemacht und ließ sich von keiner Menschenseele stören... Da mussten wir natürlich stehen bleiben und Fotos machen. Nach ca. 30 min begann dann die eigentliche Wanderung. Wir wanderten vorbei an schönen Aussichtspunkten, steilen Feldwänden und durch Wälder mit umgestürzten Bäumen. Die Natur war noch beeindruckender als am Vortag, so dass ich aus dem Fotografieren kaum heraus kam. Es wurde von Minute zu Minute besser. Hier galt wirklich die Devise: "Der Weg ist das Ziel!"

Hier ein paar Eindrücke:













Einen Zwischenstopp mit Mittagspause gab es dann am Pinacle Lookout. Dem zweiten Postkartenmotiv, das es überall zu sehen gibt. Allerdings sieht man auf den Karten immer nur eine Person auf der Aussichtsplattform. In unserem Fall waren es eher 100 Leute, die verteilt picknickten und die Aussicht genossen.



















Von hier aus folgte der Abstieg durch den Grand Canyon. Eine atemberaubende Schlucht.


















Nach der Wanderung gönnten wir uns noch ein saftiges Steak in einem Lokal, dass vom Lonely Planet hoch gelobt wurde. Es war zwar teuer, aber das Essen war lecker. Ich hatte ein 300g Steak mit Kartoffeln und Gemüse, Kathrin ebenfalls ein Steak und Manuela hat es gewagt, Känguru zu bestellen, von dem wir auch beide probieren durften und ich fand es echt lecker. Sehr zart, wenn es richtig zubereitet wird. :-)

Fortsetzung folgt...

Die Grampians (Teil 2)

Bevor wir im Motel ankamen, hatte ich schon so ein komisches Bauchgefühl. Es machte mir ein wenig Sorgen, dass dies die einzige Unterkunft war, die 1 1/2 Wochen vor dem Wochenende noch freie Zimmer hatte, die online gebucht werden konnten und ich zwar einen Voucher erhalten hatte, aber keine weitere Bestätigung vom Hotel.
Mein Bauchgefühl bestätigte sich, als ich an der "Rezeption", oder besser gesagt einem Tresen mit Klingel, hinter dem ein alter Mann stand, nachfragte. Aber dazu am besten die Unterhaltung an der Rezeption!

Vor mir stand ein ukrainischer Mann, der sich noch mit dem alten Mann unterhielt. Die Konversation lief wie folgt ab:
Er:"Wo kommst du denn her?"
Ukrainer: "Aus der Ukraine. Wir sind hier zum Urlaub."
Er: "Dann viel Spaß beim Urlaub machen."
Ukrainer: "Und wann soll ich für das Zimmer bezahlen?"
Er: Ich vertraue euch, dass kannste morgen machen."
Ukrainer: "Und wann müssen wir auschecken?"
Er zuckt mit den Schultern und sagt: "Wie ihr wollt."
Der Urkrainer geht...
Ich: "Hallo! Ich habe ein Zimmer gebucht." und ich lege ihm dabei meinen Buchungsvoucher auf den Tresen.
Er: "Wann hast du denn gebucht?"
Ich: "Vor zwei Wochen." (obwohl es eigentlich nur 1 1/2 waren, aber im Zweifelsfall ist länger immer besser *gg*)
Er: "Hmmm.... du stehst nicht auf meiner Liste."
Ich: "Ähhh... und nun? Ich habe das Zimmer doch schon bezahlt. "
Er: "Ja, ich weiß." sagt er mit einem leichten Grinsen und schaut in seinen Buchungskalender, der eher einem Notizblock gleicht, greift nach dem Radiergummi und fragt: "Wie lange bleibt ihr?"
Ich: "Bis Montag."
Er radiert eine andere Buchung aus dem Kalender und gibt mir den Schlüssel... und sagt: "Viel Spaß."

Schon irgendwie ein wenig verrückt, wie das ablief, doch das scheint wohl völlig normal für Australier zu sein... Aber das war mir ja egal. Ich hatte den Zimmerschlüssel in der Hand. :-)
Das Zimmer war völlig in Ordnung. Es gab einen Kühlschrank, Fernseher und ein großes Bad. Viel besser als in einem Hostel und das fast zum gleichen Preis...

Die Grampians (Teil 1)

Das letzte lange Wochenende, dass ich während meiner Arbeitszeit hier in Australien hatte, nutze ich, um mit Manuela und Kathrin in die Grampians zu fahren. Eine lustige Zusammensetzung war es in jeden Falle. Manuela aus der Schweiz, Kathrin aus Luxemburg und ich.
Unsere Fahrt startete am Samstag morgen um 8:00Uhr, da der Nationalpark 260km nordwestlich von Melbourne liegt und man gute 3 1/2 Stunden Fahrzeit für die Strecke einplanen muss.
Nachdem wir aus Melbourne heraus waren, war die Fahrt sehr angenehm. Nur eine lange, gerade, mehrspurige Straße geradeaus und wenig Verkehr. Da merkt man gleich wieder den Unterschied zum Großstadtleben.
Gegen 11:30Uhr erreichten wir dann Halls Gap. Halls Gap liegt im Herzen der Grampians, der ideale Startpunkt, um diese zu erkunden. Das besondere an dem Ort ist, dass er nur 300 Einwohner hat, aber beachtliche 6000 Betten für Besucher! Die waren selbstverständlich an diesem langen Wochenende ausgebucht.
Unser erster Weg führte uns in die Touristeninfo, um den ersten Tag zu planen.

Es wurde eine richtig typische Touristentour durch das Zentrum der Grampians. Dabei kann man oft sehr faul sein und selbst mit dem Auto zu den Attraktionen fahren!
Unsere Tour sah wie folgt aus: Von Halls Gap fuhren wir mit dem Auto 15km zum Boroka Lookout.








Dann weitere 8km zum Reed Lookout.







Jetzt folge die erste "sportliche Betätigung", da wir von hier aus 2km zum Balconies Lookout wanderten. Eine überhängende Steinformation, die man auf vielen Postkartenmotiven zu sehen bekommt.









Von hier aus ging es dann zurück zum Auto und weitere 7,5km zu den MacKenzie Wasserfällen.
Erst zum Lookout, dann direkt zu den Wasserfällen.




















Abschließend fuhren wir noch nach Zumstein, einer alten Farm in den Grampians, wo man eine historische Wanderung machen konnte und wir die Ehre hatten, die ersten Kängurus des Tages zu sehen.

Nach diesem fünfstündigem Ausflug ging es dann ins Hotel...

Fortsetzung folgt...

Sonntag, 6. Juni 2010

Victorian Road "$afety"

Es gibt in Australien eine ganze Reihe von Strafen, aber die Strafen, die einem beim Autofahren erwischen können, sind echt der Hammer. Ich möchte kein Jammern mehr hören, wenn jemand in Deutschland geblitzt wurde und 25 Euro Strafe zahlen muss oder 15 Euro, weil er vergessen hat, ein Parkticket zu lösen.
Wer hier mit bis zu 10km/h zu viel erwischt wird, legt gleich mal 140 Dollar auf den Tisch, für einen vergessenen Parkschein sind auch gleich 120Dollar fällig und wer sich denkt, "dann parke ich doch lieber auf dem Supermarktparkplatz" statt für das Parken zu zahlen, irrt auch gewaltig. Selbst hier winkt ein saftiges Ticket oder gar der Abschleppwagen. Was einem wiederfährt, wenn man über eine rote Ampel fährt, könnt ihr euch dann sicher denken...
Auch zu jeder Uhrzeit kann man erwischt werden. So habe ich schon Politessen nachts um 2Uhr durch die Straßen vor der Disco absahnen gesehen. Die ganze Stadt ist voller Blitzer und auch an fast jeder Ampel steht einer davon. Das ganze nennt sich dann "Road Safety"...
Auch die Kreativität ist nicht von schlechten Eltern, hier nur zwei Beispiele:










Ich glaube bald, dass Melbourne die Stadt mit den meisten Blitzern ist... auch eine Möglichkeit, Geld zu verdienen.

Bisher bin ich verschont geblieben und ich hoffe es bleibt auch so.

Eine Anekdote, die ich hier noch hinzufügen kann, hat sich diese Woche ereignet. Stephen hatte am Dienstag auf dem Weg zur Arbeit einen Unfall. als er seine Schwester am Bahnhof abgesetzt hat. Er wollte wenden und dabei ist ihm ein alter Ford mit überhöhter Geschwindigkeit in die Seite gefahren und hat dann obendrein noch Fahrerflucht begangen. Insgesamt ein Schaden von mehreren tausend Dollar, da es sich natürlich um einen 1 Monat alten 3er BMW handelt...
Aber das war nur die Vorgeschichte. Am Abend ist er dann gleich noch zur Polizei gegangen, um den Fall anzuzeigen. Fahrerflucht ist ja nun nicht gerade ein Kavaliersdelikt.
Als Stephen dann den Fall geschildert hatte, wollte die Polizei ihm als Geschädigten eine Strafe von ca. 170 Dollar und 3 Punkten auferlegen, weil er am Unfall schuld gewesen sei. Das muss man sich mal vorstellen. Man geht als Geschädigter zur Polizei und wird dafür, dass man alles richtig gemacht hat, noch bestraft!

Melbourne Exhibition Centre - Digital Life Expo

Diesen Samstag war ich im Melbourne Exhibition Centre. Man könnte den Ort mit der "Neuen Messe" in Leipzig vergleichen. Es ist auch ein riesengroßer Glasbau. Der einzige Unterschied ist, dass er mitten in der Stadt am Flussufer steht.
Mein Interesse wurde von der Veranstaltung "Digital Life Expo" geweckt. Eine Fotografie-Messe, bei der neue Produkte vorstellt und Workshops gehalten werden, um bessere Fotos zu schießen und Tipps und Tricks zur Fotobearbeitung verraten werden...
Der Eintritt sollte vor Ort 20 Dollar kosten, was durchaus NICHT angemessen war. Es gab allerdings die Möglichkeit, sich im Vorfeld online anzumelden und dann kostenlos Eintritt zu erhalten. Diese Möglichkeit nutze ich natürlich. ;-)

Das beste war an sich der kleine Workshop zu den Fototechniken. Die Kernaussage war mehr oder weniger, dass man seinen Blickwinkel auch mal wechseln soll und es nicht reicht, nur ein Foto von einem Motiv zu schießen. Man durfte auch selbst ein paar Portraitfotos von einem Modell machen. Hier könnt ihr das Ergebnis sehen. Die Kulisse und das Licht waren super aber es gab immernoch große Unterschiede bei den Fotos, die geschossen wurden.
Sonst fand ich noch die Vorträge von ein paar Fotografen sehr interessant, die von ihren Reisen durch Afrika und Südamerika berichteten und wie man am besten die Fotoausrüstung am Flughafenpersonal vorbeischleust. ;-)

Donnerstag, 3. Juni 2010

Straßenbauarbeiten

Seit Wochen möchte ich einen kleinen Bericht über Straßenbauarbeiten schreiben aber bisher gab es noch keine passende Gelegenheit ein passendes Bild zu schießen. Samstag war es endlich soweit und ich konnte das Foto machen!

Was ich euch zeigen wollte ist der gute Mann rechts im Bild. An jeder Baustelle steht nämlich ein Mann oder wahlweise auch eine Frau die ein Schild mit der Aufschrift "SLOW" in der Hand halten.
Ich fahre nunmehr seit drei Wochen an einer Baustelle vorbei wo ein Mann genau diesen Job erledigt, immer an der selben Stelle steht und sich nicht bewegt! Ich muss mich jedes Mal fragen warum nicht einfach das Schild in der Erde steckt oder in einem Ständer! Ich verstehe es einfach nicht. Manchmal erscheint es mir als sei es nur Beschäftigungstherapie.

Aber das scheint auch typisch australisch zu sein, dass man übervorsichtig ist und alles 5x mit einem Schild anzeigt. So reichen es nicht alle 200m "ROAD WORK AHEAD"-Schilder aufzustellen um vor der Baustelle zu warnen und die Geschwindigkeit anzeigen. NEIN!!! auch der Mann mit "SLOW " muss dieses Verhalten nochmal untermalen!